Finale

Den krönenden Abschluss der Themenwoche „Geschlechtergerecht Hören.Spielen.Denken“ bildete am Freitag, 9. November 2012 erneut eine Doppelveranstaltung.

 

Christopher Blake, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung, hielt einen spannenden Vortrag zum Thema geschlechtergerechte Sprache. Unter dem Titel Geschlechtergerecht = sprachlich schlecht? gab Blake einen gut verständlichen Überblick über die Möglichkeiten geschlechtergerechter Personenbezeichnungen. Er erläuterte die theoretischen und die empirisch erforschten Vor- und Nachteile in Bezug auf den normativen, den funktionalen und den ästhetischen Anspruch an geschriebene Medien.

Einleitend hatten zwei Studierende der Abteilung Schauspiel einen beispielhaften Pressetext verlesen, einmal unter konsequenter Verwendung des generischen Maskulinums (dabei wird die männliche Geschlechterform für Männer und Frauen benutzt) und einmal mit Nutzung feminisierender (dabei werden beide Geschlechterformen sichtbar gemacht) und neutralisierender Formen. Resümierend stellte Blake fest, dass die Verwendung feminisierender Formen, ganz entgegen dem Vorurteil, in ästhetischer Hinsicht gleichermaßen wie das generische Maskulinum akzeptiert wird. Der große Vorteil bei der Verwendung feminisierender Formen besteht darin, dass Leserin und Leser an ein ausgewogeneres und damit realistischeres Geschlechterverhältnis denken, als dies bei Nutzung des generischen Maskulinums und auch neutralisierender Formen der Fall ist. Und dies ist genau das Ziel von geschlechtergerechter Sprache: Dass Frauen und Mädchen genauso sichtbar gemacht und zahlenmäßig entsprechend wahrgenommen werden wie Männer und Jungen.

Im zweiten Veranstaltungsteil Das Bild der Frau von Brecht bis Zaufke - vom Opfer zur Schlampe sangen Prof. in Ute Becker und die ehemalige Studentin Barbara Felsenstein Lieder aus dem Konzertprogramm „Engel verführt man gar nicht“. Während beide Sängerinnen mit ihren Stimmen glänzten, trat besonders Felsenstein auch mit starken schauspielerischen Qualitäten hervor. Die Sängerinnen wurden am Klavier begleitet von Assia Livchina, die sich perfekt einfühlte und teilweise auch stimmlich einbrachte.

Die vielfach sehr witzigen, nicht immer jugendfreien Lieder mit Texten beispielsweise von Kurt Tucholsky, Marcellus Schiffer und Peter Lund brachten das rund zwanzigköpfige Publikum immer wieder zum Schmunzeln oder Lachen.

Auch wenn bedauerlicherweise nicht mehr Gäste in den Genuss diesen wunderbaren Finales der Themenwoche kamen, waren die Mitarbeiterinnen des Gleichstellungsbüros dennoch glücklich mit diesem gelungenen Abschluss der Jubiläumswoche anlässlich des 20jährigen Bestehens des Gleichstellungsbüros an der HMTMH.

 

Dank

Die Mitarbeiterinnen des Gleichstellungsbüros bedanken sich an dieser Stelle noch einmal für die vielfältigen, schönen Beiträge aus verschiedensten Bereichen der Hochschule, wodurch dieses bunte und interessante Programm entstehen und umgesetzt werden konnte.

 

Zuletzt bearbeitet: 13.12.2012

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